Woher kommt der Personalmangel in der Gastronomie?

Durch die pandemiebedingten Lockdowns in den Jahren 2020 und 2021 musste die Gastronomie über viele Monate hinweg herbe wirtschaftliche Verluste verkraften. Nach dem Wegfall nahezu aller Maßnahmen und Beschränkungen freuen sich sowohl die Betriebe als auch Besucher wieder über gutes Essen und/oder kühle Getränke in entspannter Atmosphäre.

 

 

Was kann man gegen Personalmangel in der Gastronomie machen


Allerdings führt der Mangel an Fachkräften dazu, dass Gastronomen weiterhin nur eingeschränkt agieren können. Die Ursachen für die personelle Not gestalten sich hierbei äußerst vielseitig.

 

Ein Blick in die Vergangenheit

 

Bis ins Jahr 2019 verzeichnet das Gastgewerbe in Deutschland einen stetigen Anstieg von sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer/innen. Ein erstmaliger Rückgang erfolgte durch den Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020. Allein in diesem Zeitraum sank die Beschäftigtenzahl bundesweit um sieben Prozent.

 

Der im März sowie im November verhängte Lockdown für die gesamte Gastronomie schürte unter dem Beschäftigen Ängste und Unsicherheiten. Im April 2021 erreichte die Angestelltenzahl im Gastgewerbe ihren Tiefpunkt mit lediglich 939.500 Arbeitnehmer/innen.

 

Personalprobleme sind nicht neu

 

Die Corona-Pandemie funktionierte in der Gastronomie viel mehr als ein Brandbeschleuniger für den Fachkräftemangel. Bereits in den Jahren zuvor zeichnete sich ab, dass die angebotenen Ausbildungsplätze nicht mehr besetzt werden konnten. Neben dem ausbleibenden Interesse scheinen auf den ersten Blick andere Ausbildungs- und Studiengänge in anderen Wirtschafts- bzw. Lebensbereichen für jungen Menschen deutlich attraktiver zu sein.

 

Die Auswirkungen dieser über Jahre hinweg andauernden Negativentwicklung äußern sich unter anderem in Form Änderungen in der Organisationsstruktur, der Anpassung der Speisenkarte oder einer Überarbeitung der bisherigen Arbeitszeitmodelle. Darüber hinaus legen immer mehr Betriebe Wert darauf, bei Bewerbern/innen Hochbegabung erkennen und diese beispielsweise durch finanzielle Anreize zu fördern.

 

Weitere Gründe für den Fachkräftemangel in der Gastronomie

 

Die seit vielen Jahren stattfindende Suche nach neuen Auszubildenden wurde durch die Pandemie sowie der daraus resultierenden wirtschaftlichen Schieflage massiv verstärkt. Aufgrund finanzieller Einbußen in Form von Kurzarbeitergeld sowie einer ungewissen beruflichen Zukunft kehrten viele Arbeitnehmer/innen der Gastronomie den Rücken und suchten in anderen, weniger betroffenen Branchen nach einer passenden Anstellung.

 

Neben dem ohnehin schlechten Image der Branche liegen die Ursachen für die personelle Notlage in vergleichsweise geringen Verdienstmöglichkeiten und langen Arbeitszeiten an den Wochenenden oder durch Schichtdienst. Darüber hinaus hat die Corona-Krise sehr schnell deutlich gemacht, dass die Branche gegen Krisen kaum gerüstet ist und der wichtige Faktor der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit nicht gegeben ist.

 

Zukünftig ist es empfehlenswert, dass die Arbeitgeber bei Bewerbern eine eventuelle Hochbegabung erkennen und dem Anschreiben sowie dem Lebenslauf weitaus weniger Bedeutung zukommen lassen. Leidenschaft zum Beruf sowie ein hoher Ehrgeiz ist in dieser Branche wichtiger denn je.