Wer sich mit einem Gastronomiebetrieb selbstständig machen möchte, benötigt hierfür in den meisten Fällen einen Kredit. In Deutschland ist es Usus, dass sich die Bank eine Bonitätsauskunft einholt – meistens bei der Auskunftei SCHUFA. Der dort hinterlegte Bonitätsscore ist verantwortlich dafür, ob und in welcher Höhe der Kredit bewilligt wird. Wir schildern nachfolgend, wie die Kreditwürdigkeit verbessert werden kann.
Was ist die SCHUFA eigentlich?
SCHUFA ist die Abkürzung für Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung und hat ihren Firmensitz in Wiesbaden. Die Auskunftei sammelt persönliche Daten der privaten Vertragspartner von Versandhäusern, Telekommunikationsunternehmen, Banken und vielen anderen Unternehmen. Kommt es zu Schwierigkeiten bei der Bezahlung, wird ein Kredit beantragt oder ein Girokonto eröffnet – das alles wird der SCHUFA gemeldet. Da die SCHUFA so präzise wie möglich informiert werden möchte, wird sie selbst dann benachrichtigt, wenn ein Ratenkauf stattfindet oder ein Handyvertrag abgeschlossen wird. Denn mit jedem dieser Verträge steigt das Kreditausfallrisiko. Neben der SCHUFA gibt es mit Arvato, Creditreform, Bürgel und Deltavista weitere Auskunfteien.
In regelmäßigen Abständen selbst Auskunft einholen und Daten überprüfen
Verbraucherschützer und Experten empfehlen, z. B. unter www.scorekompass.de regelmäßig eine persönliche Bonitätsauskunft einzuholen – diese ist kostenlos! Sind dort falsche Einträge vorhanden, kann eine Löschung oder Berichtigung beantragt werden. Diesen Tipp sollten Gastronomen in Gründung unbedingt befolgen, bevor sie den ersten Kreditantrag stellen. Außerdem helfen die nachfolgenden Tipps, den eigenen Score zu verbessern:
Tipp 1: unnötige Kreditkarten und Girokonten kündigen
Je länger die Geschäftsbeziehung zur Bank besteht, desto besser fällt der Scorewert aus. Negativ wirkt sich ebenfalls eine Anhäufung von Girokonten und Kreditkarten aus. Denn wer laufend neue Konten eröffnet, um diese nur sehr kurzfristig zu nutzen, wird mit einem negativen Wert abgestraft.
Tipp 2: höchstmöglichen Dispokredit wählen
Auch die Höhe der Dispokredite wird in der Bonitätsauskunft hinterlegt. Die Bank schätzt die Kreditwürdigkeit umso besser ein, je höher dieser ist. Wer daher einen hohen Dispokredit angeboten bekommt, sollte diesen auch annehmen. Schließlich ist dem Kontoinhaber freigestellt, ob er diesen auch tatsächlich nutzt. Wird der Dispo allerdings dauerhaft in Anspruch genommen, so sinkt die Kreditwürdigkeit – dasselbe gilt übrigens auch für eine ausgiebige Nutzung der Teilzahlungsfunktion von Kreditkarten.
Tipp 3: Rechnungen stets fristgerecht zahlen
Rechnungen sollten innerhalb der eingeräumten Zahlungsfrist beglichen werden. Ist diese nicht rechtmäßig oder inhaltlich falsch, so muss der Rechnungsempfänger diese unbedingt bestreiten. Schließlich dürfen solche Forderungen nicht in den Karteien der Auskunfteien auftauchen.
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